Digitale Kultur – 4 Erfolgsfaktoren!
Wie schon in den drei Teilen „Leadership 4.0“ angedeutet, ist ein wesentliches Element zur digitalen Transformation von Unternehmen die Kultur bzw. genauer gesagt die Veränderung der Unternehmenskultur.
In diesem Zusammenhang spricht man von der Schaffung einer digitalen Kultur. Eine Kultur als solche ist zunächst ein sehr schwammiges Gebilde. Es zählt zu den sogenannten immateriellen Wirtschaftsgütern (siehe Blogbeitrag „Das Geheimnis der immateriellen Werte“), die oftmals schwer zu greifen, aber wichtig sind für die Wandlung des Unternehmens hin zu mehr Zufriedenheit und Motivation der Mitarbeiter, aber auch zu größerer Kundenzufriedenheit und damit Kundenbindung beitragen.
Was verbirgt sich aber konkret hinter diesem Begriff und vor allem: Was können die Merkmale einer solchen digitalen Kultur sein?
- Eine neue Art der Zusammenarbeit durch autonome Arbeitsbedingungen und Kollaboration
- Offenheit und Transparenz
- Agilität und Flexibilität / Entrepreneurship
- Kundenorientierung (Customer Centricity)
- Lernen und Innovationsgeist
- Datengetriebener Ansatz, auf dessen Basis Entscheidungen getroffen werden
Auf dem Weg zu solch einer digitalen Kultur ist eines sehr wichtig: Die Technologie ist nur Enabler, also Ermöglicher eine solchen Kultur! Wichtig im Veränderungsprozess hin zu einer digitalen Kultur ist der Mensch. Es muss eine Vertrauenskultur erschaffen werden, denn Vertrauen und Zutrauen sowie Authentizität sind der Schlüssel für den erfolgreichen Weg durch die Transformation.
Ein großes Wort dieser Zeit des Wandels ist die „Agilität“ (dazu mehr im Blogbeitrag „Agilität jenseits von Gut und Böse“). Im Kontext der digitalen Kultur spielt Agilität oder eine agile Organisation eine große Rolle, weil sie den Nukleus des Arbeitens widerspiegelt. Nicht mehr sture Vorgaben (Command & Control) sowie prozessgetreue und hoch-strukturierte Arbeitsvorgänge aus dem Ford-Taylorismus der Bandarbeit sind heute gefordert, sondern agile Arbeitsweisen. Was sind die Merkmale von Organisationen, die erfolgreich agiles Arbeiten eingeführt haben?
- Es gibt eine Kultur der Innovation und des ständigen Lernens
- Flache Hierarchien prägen die Zusammenarbeit
- Veränderungen am Markt können frühzeitig wahrgenommen werden
- Die Bedürfnisse sich ständig wechselnder Märkte sowie deren Kunden wird fortwährend adaptiert
- Es kann Chancen im Markt schneller erkennen und damit Marktlücken effizient besetzen
Wie kann das im Unternehmensalltag umgesetzt werden? Was ist nötig für die Transformation zur digitalen Kultur?
Hinderlich ist eine mögliche Kluft zwischen Mitarbeitern und Führungskräften zum Beispiel in der Form, dass Führungskräfte noch im alten Command&Control-Modus führen, die Mitarbeiter aber schon auf einer anderen Ebene angekommen sind und sich durch diesen Führungsstil nicht ernst genommen fühlen. Das führt konsequenterweise dann auch zu Minderleistungen.
Daher ist es wichtig zu erkennen, dass eine Kultur-Veränderung bei Führung ansetzt. Offenheit, Transparenz und Authentizität sind nicht nur wichtig, sondern maßgebend. An zweiter Stelle, direkt nach der Führung, kommt die digitale Vision (siehe dazu „Strategie & Vision als Fundament einer digitalen Kultur“). Zwei weitere Punkte sind flexible Arbeitszeitmodelle und das Motto: „Aus Fehlern lernen – Der Fail-Fast-Ansatz“.
Abschließend stehen die vier Erfolgsfaktoren, um die digitale Kultur zur Realität werden zu lassen:
- Führung: Verantwortlichkeiten für die Digitalisierung und den dazugehörigen Kulturwandel festlegen.
- Digitale Vision: Eine klare Digitalisierungsstrategie und -vision formulieren und ständig kommunizieren.
- Vertrauen & Authentizität: Mitarbeitern Vertrauen und Zutrauen schenken und aktiv in den Veränderungsprozess einbinden
- Agilität und Change Leadership: Eine Kultur des ständigen Lernens und der Innovation durch Change Leader eröffnen.