Die 7 wichtigsten IT-Stabsstellen für Unternehmen mit 2000+ Mitarbeitern – Kein Overhead, sondern Zukunftssicherung!
Ich erlebe in vielen Unternehmen leider immer noch, dass die Inhaber oder Geschäftsführer Stabsstellen in der IT als „Overhead“ abtun!
Als Geschäftsführer eines Unternehmens mit rund 2000 Mitarbeitern stehen Sie vor der Herausforderung, Ihre IT-Organisation so aufzustellen, dass sie nicht nur den reibungslosen Betrieb sichert, sondern auch aktiv zum Unternehmenserfolg beiträgt.
Faktenlage: Studien zeigen, dass Unternehmen mit einer klar definierten IT-Governance im Durchschnitt 30 % niedrigere IT-Kosten haben und bis zu 50 % effizientere IT-Prozesse realisieren. Gleichzeitig wächst die Bedrohung durch Cyberangriffe – 2023 verursachten Ransomware-Attacken weltweit Schäden in Höhe von über 20 Milliarden Dollar.
Warum IT-Stabsstellen entscheidend sind:
- Ein fehlendes IT-Controlling kann zu ineffizienten Investitionen und explodierenden IT-Budgets führen.
- Ohne einen CISO (Chief Information Security Officer) besteht ein erhöhtes Risiko für Datenschutzverletzungen und Compliance-Strafen.
- Fehlt ein Digital Transformation Manager, hinkt Ihr Unternehmen technologisch hinterher – Wettbewerber mit digital optimierten Geschäftsmodellen sind klar im Vorteil.
Die folgende Grafik zeigt die notwendigen Stabsstellen einer IT-Abteilung eines Unternehmens mit mehr als 2000 Mitarbeitern illustrativ auf:

Welche IT-Stabsstellen sind also unverzichtbar, um Kosten zu optimieren, Risiken zu minimieren und Innovationskraft zu steigern?
1. IT-Sicherheitsbeauftragter (CISO) – Cybersecurity als Priorität
Cyberangriffe nehmen weltweit zu – der Chief Information Security Officer (CISO) schützt Ihr Unternehmen vor digitalen Bedrohungen.
- Entwickelt Sicherheitsrichtlinien und Risikomanagement-Strategien
Überwacht die Einhaltung von Datenschutzgesetzen (DSGVO, ISO 27001)
Implementiert Abwehrmaßnahmen gegen Cyberangriffe - Meine Empfehlung: Must-Have! In der heutigen Zeit massiver Cyberattacken ist diese Rolle sehr wichtig – Es muss sichergestellt sein, dass neben dem CISO auch alle anderen Spezialisten in der IT zu diesem Thema gut geschult sind.
2. IT-Controller – Kostenkontrolle und Effizienzsteigerung
Ohne Transparenz über die IT-Kosten und Investitionen kann eine IT-Abteilung schnell ineffizient werden. Der IT-Controller sorgt für den optimalen Einsatz des IT-Budgets.
Plant und überwacht IT-Ausgaben
Misst ROI und Effizienz von IT-Projekten
Stellt sicher, dass IT-Ressourcen kosteneffektiv genutzt werden
Meine Empfehlung: Must-Have! Allerdings muss diese Rolle nicht in der IT direkt angesiedelt sein, sondern kann im Zentralbereich Finanzen/Controlling ansässig sein.
3. IT-Projektmanager – Die treibende Kraft für erfolgreiche IT-Projekte
- Die Anzahl paralleler IT-Projekte nimmt ständig zu – ein erfahrener IT-Projektmanager sorgt für professionell strukturierte Projekte und führt Projekte ins Ziel.
- Verantwortlich für Planung, Steuerung und Umsetzung von IT-Projekten
Stellt sicher, dass Projekte fristgerecht und budgetkonform abgeschlossen werden
Koordiniert interne Teams und externe Dienstleister
Meine Empfehlung: Must-Have! Projekte und Transformationen sind immer nur temporärer Natur – daher empfiehlt es sich, dass in Transformationszeiten wie bei ERP/SAP-Einführungen oder IT-Transitionentemporär externe Projekt- bzw. Programm-Manager dazugeholt werden oder Führungskräfte selbst temporär in diese Rolle „schlüpfen“. Darüber hinaus ist immer darauf zu achten, dass IT-Manager sehr gute Projektschulungen erhalten und ein hoher Wissensstand dazu im Unternehmen vorhanden ist.
4. Enterprise Architect – Der Architekt der digitalen Zukunft
- Mit der zunehmenden Digitalisierung müssen IT-Landschaften skalierbar, flexibel und sicher sein. Ein Enterprise Architect sorgt für eine nachhaltige IT-Architektur.
- Entwickelt eine zukunftsfähige IT-Strategie
Integriert Cloud-Lösungen und hybride IT-Umgebungen
Optimiert Prozesse durch Automatisierung und Standardisierung
Meine Empfehlung: Must-Have! Ein Enterprise Architekt ist ab einer gewissen Komplexitätsstufe ab ca. 2000 Mitarbeitern sinnvoll. Andere Architekturrollen wie Solution Architekt oder Infrastruktur-/Cloud-Architekt können bei Spezialistenrollen integriert werden.
5. Digital Transformation Manager – Innovation gezielt vorantreiben
Die digitale Transformation ist kein einmaliges Projekt, sondern ein kontinuierlicher Wandel. Der Digital Transformation Manager stellt sicher, dass Ihr Unternehmen mit der technologischen Entwicklung Schritt hält.
- Identifiziert digitale Innovationen und disruptive Technologien
Optimiert Geschäftsprozesse durch Automatisierung und KI
Fördert die digitale Unternehmenskultur
Meine Empfehlung: Nice-to-Have! In Zeiten einer ausgedehnten Transformation macht ein solcher Manager Sinn, um den Changeprozess aktiv zu begleiten, aber ansonsten ist die Rolle eher durch Führungskräfte mit zu erledigen.
6. Portfolio-Manager – IT-Projekte strategisch ausrichten
Ein Unternehmen mit 2000+ Mitarbeitern hat zahlreiche gleichzeitig laufende IT-Projekte – ein Portfolio-Manager stellt sicher, dass sie koordiniert und strategisch ausgerichtet sind.
- Priorisiert IT-Projekte nach Unternehmenszielen
Vermeidet Doppelarbeit und ineffiziente Ressourcennutzung
Optimiert den ROI von IT-Investitionen
Meine Empfehlung: Nice-to-Have! Je nach Grö0e und Komplexität des Unternehmens und Geschäftsmodells macht ein IT Portfolio Manager definitiv Sinn. Allerdings ist oft der Portfolio-Prozess als solcher wichtiger als eine eigene Rolle dafür – oft kann der Anforderungs- oder Demand Manager diese Rolle mit übernehmen.
7. Anforderungsmanager – Die Brücke zwischen Fachbereichen und IT
IT-Projekte scheitern oft an fehlender Abstimmung zwischen IT und den Fachabteilungen. Der Anforderungsmanager sorgt dafür, dass IT-Lösungen den tatsächlichen Unternehmensbedürfnissen entsprechen.
- Sammelt und priorisiert IT-Anforderungen aus den Fachbereichen
Übersetzt Geschäftsanforderungen in klare IT-Spezifikationen
Vermeidet Missverständnisse zwischen Fachbereichen und IT-Teams
Meine Empfehlung: Must-Have! An einem Demand oder Anforderungsmanager führt kein Weg vorbei. Wichtig ist, dass es nur einen gibt und einen zentralen Eingangskanal in die IT nur über diesen Anforderungsmanager sowie einen praktikablen Anforderungsprozess, in dem die Fachbereiche involviert sind.
Fazit: Die richtige IT-Aufstellung im Stab sorgt für mehr Effizienz in der IT
Was erwartet Sie in den nächsten Beiträgen?
In den kommenden Artikeln stelle ich Ihnen jede Stabsstelle detailliert vor – mit konkreten Aufgaben, Verantwortlichkeiten und Schnittstellen. Diese Vorlagen können Sie direkt für Ihr Unternehmen nutzen.
Wie diese Stabsstellen in das IT-Organigramm optimal integriert werden, erfahren Sie in meinem Artikel zur IT-Organisation.
Bleiben Sie gespannt auf die nächsten Artikel!
Herzlichst,
Volker Johanning