Von der reaktiven zur proaktiven IT – Wie Ihre IT vom Anforderungs-Erfüller zum Business-Treiber wird
„Die IT? Soll machen, was man ihr sagt.“
Ein Satz, den ich in vielen Unternehmen leider immer noch höre.
Und der ein Kernproblem beschreibt: IT als Dienstleister – nicht als Mitgestalter.
Doch diese Haltung ist in einer zunehmend dynamischen Welt nicht mehr tragfähig.
Wer Zukunft gestalten will, braucht eine IT, die mitdenkt.
Die reaktive IT – ein vertrautes Bild
Viele IT-Abteilungen agieren heute noch nach dem klassischen Muster:
- Fachbereiche melden Anforderungen
- Die IT setzt um
- Projektprioritäten entstehen nach Lautstärke, nicht nach Strategie
- Entscheidungen über Budgets, Systeme und Tools werden außerhalb der IT getroffen
In der Folge ist die IT ständig im Reaktionsmodus – und selten im Gestaltungsmodus.
Warum das heute nicht mehr reicht
Digitalisierung, volatile Märkte und neue Geschäftsmodelle verlangen eines:
Vorausschauendes Handeln.
Und das geht nur, wenn die IT frühzeitig eingebunden ist – und nicht erst dann, wenn das Konzept schon fertig ist und es „nur noch umgesetzt“ werden soll.
Die IT kennt die Architektur, die Daten, die Abhängigkeiten.
Sie kann Innovation ermöglichen – wenn man sie lässt.
Was eine proaktive IT ausmacht
Der Unterschied zur reaktiven IT liegt nicht nur in der Haltung – sondern auch in den Strukturen.
Eine proaktive IT:
- kennt die Unternehmensstrategie – und denkt in Geschäftsmodellen
- beteiligt sich aktiv an der Gestaltung neuer Produkte, Services und Prozesse
- entwickelt Ideen für Automatisierung, Skalierung und Integration
- priorisiert Projekte nach strategischem Nutzen, nicht nur nach Dringlichkeit
Sie ist Partner der Fachbereiche, nicht deren verlängerter Arm.
Was den Wandel blockiert
Der Weg von der reaktiven zur proaktiven IT ist möglich – aber er wird oft durch folgende Faktoren gebremst:
- Es fehlt an klaren Rollen wie z. B. IT-Business-Partner oder Enterprise Architect
- Die IT hat kein Mandat für strategische Entscheidungen
- In vielen Unternehmen ist die IT nicht auf Geschäftsleitungsebene vertreten
- Die Kultur ist noch auf Reaktion statt Antizipation eingestellt
Das Ergebnis: Die IT bleibt in der Umsetzung stecken – statt zu gestalten.
Wie gelingt der Schritt zur proaktiven IT?
Die Transformation zur proaktiven IT ist kein Zufall – sondern Ergebnis bewusster Führung:
- IT-Governance etablieren
→ Klare Strukturen, Verantwortlichkeiten, Entscheidungskriterien
(siehe auch Blogartikel IT-Governance) - Projektportfolio strategisch steuern
→ Fokus auf Impact statt Projektvielfalt
(siehe dazu: IT-Projekte steuern statt reagieren) - IT-Führung entwickeln
→ CIOs und IT-Leiter brauchen Raum, strategisch zu agieren – nicht nur zu verwalten - Die Rolle der IT mit der Geschäftsleitung klar definieren (siehe Abbildung unten)
→ Nur wenn allen klar ist, was die Aufgabe und Rolle der IT und des CIOs ist, dann kann auch danach gehandelt werden.
Fazit: IT, die mitgestaltet – statt hinterherläuft
Eine proaktive IT ist keine „dominante“ IT.
Sondern eine, die frühzeitig denkt, vernetzt handelt und unternehmerisch mitverantwortet.
Sie ist Impulsgeber.
Übersetzerin von Strategie in Systeme.
Architektin von Skalierung.
Und genau das brauchen Familienunternehmen heute mehr denn je.